Unsere Gründer

Vinzenz von Paul

Als zweitgeborener Bauernsohn suchte Vinzenz von Paul einen Beruf, der ihm ein sorgloses Einkommen sicherte und so entschied er sich für die Priesterlaufbahn. Er studierte Theologie und wurde im Jahre 1600 zum Priester geweiht.

Auf der Suche nach einträglichen kirchlichen Pfründen wurde er 1605 von türkischen Piraten gefangen genommen und in Tunis als Sklave verkauft. Nach Jahren der Gefangenschaft wurde er 1607 befreit und kam 1608 nach Paris. Geprägt durch Begegnungen mit den Ärmsten der Gesellschaft, persönliche Krisen und die Begleitung Geistlicher, vollzog sich in ihm eine Wandlung.

So wurde er zunächst Pfarrer und später Hauskaplan sowie Hauslehrer bei der adeligen Familie de Gondi. Er begleitete die de Gondis zu ihren Gütern und erlebte dabei die  Not der Landbevölkerung. Diesen Zuständen wollte er nicht länger tatenlos gegenüberstehen und so gründete er Bruderschaften, Vereine, Priesterseminare,  Asyle für Geisteskranke sowie Kinderheime und initiierte Hilfsdienste in Krankenhäusern.

Im Laufe der Jahre gelang es Vinzenz von Paul und seinen Helfern, zehntausende Findelkinder vor dem Tod zu retten und unzählige Arme in seinen Suppenküchen zu speisen. Aufgrund seiner Taten erlangte Vinzenz große Bekanntheit in Frankreich und gilt bis heute als eine Art Nationalheiliger.

Er stirbt 1660 in seinem achtzigsten Lebensjahr und wird 1737 heiliggesprochen. Im Jahre 1885 wird er zum „Patron aller Vereinigungen der christlichen Liebe“ ernannt.

Louise von Marillac

Louise von Marillac ist die Nichte von Jean-Louis von Marillac, dem Siegelbewahrer Ludwigs XIII. Sie wurde 1591 unehelich geboren, jedoch in ihrem dritten Lebensjahr von ihrem Vater als leibliche Tochter anerkannt. Mit 22 Jahren heiratet sie Antoine Le Gras, den Sekretär der Königinmutter, und wird Mutter eines Sohnes,  Michel.

Nach dem Tode ihres Mannes suchte sie einen Seelsorger und lernte so Vinzenz von Paul kennen. Diese Begegnung gab ihrem Leben eine neue Wendung: Vinzenz,  der bereits an mehreren Orten Organisationen von Frauen gegründet hatte,  die Armen und Kranken beistanden, übertrug der tatkräftigen Luise 1628 die Gesamtleitung dieser Gruppen.

Gemeinsam mit den Frauen betreute Louise Findelkinder,  Patienten im Hôtel-Dieu sowie Strafgefangene und richtete Suppenküchen ein. Bis zu ihrem Tod leitete Louise von Marillac das Mutterhaus der Kongregation in Paris.

Louise von Marillac stirbt am 15. März 1660, wenige Monate vor Vinzenz von Paul. Sie wird 1934 von Papst Pius XI. heiliggesprochen. 1960 erklärt Papst Johannes XXIII. sie zur Patronin aller caritativ Tätigen. Ihre sterblichen Überreste ruhen in der Kapelle der Erscheinungen im Mutterhaus in der Rue du Bac in Paris.